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Divinity: The Singularity (Review)

Artist:

Divinity

Divinity: The Singularity
Album:

The Singularity

Medium: CD
Stil:

Progressive Death Metal

Label: Candlelight Records
Spieldauer: 45:02
Erschienen: 24.04.2010
Website: [Link]

Auch im technisch verfrickelten Progdeath gibt’s sowas wie ein „Zuviel des Guten“. DIVINITY schneiden sich an dieser Zäsur eine gefährlich tiefe Wunde auf. Stellt euch vor, ihr kreuzt STRAPPING YOUNG LAD mit MESHUGGAH und GOJIRA und gebt noch einmal eine ordentliche Schippe „Scheiße, ich kann Gitarrespielen wie ein Gott!“ hinzu.

DIVINITY agieren trotz der Einflüsse innerhalb eines begrenzten Rahmens, der größtenteils von Sci-Fi-Deathern wie OBSCURA, THE FACELESS oder CYNIC vorgegeben wird. Heißt also, es wird auch mal jazzig, gepaart mit zentnerdicker Heavyness. Die Songs schlagen pausenlos Haken, brechen einem die Halswirbel mit ihren ständigen Rhythmusverschachtelungen.
„Zuviel des Guten“ also, 45 Minuten pausenloses Durchknüppeln und -growlen, hin und wieder mal eine Melodie nach DEVIN TOWNSEND-Art. DIVINITY verlieren sich im technisch hochanspruchsvollen Death-Metal-Kosmos, legen auf ihrem Zweitling „The Singularity“ aber trotzdem ein – wenn auch lockeres – Konzept vor: Die fortschreitende technische Entwicklung und ihre Folgen für die Menschheit. Wo wird die Wissenschaft enden? Gibt es überhaupt einen Nullpunkt für die Technik?

Im intellektuellen Nerdmetal-Lager wird man DIVINITY also gut einordnen können, von Angehörigen der straighteren Fraktion werden sie eher verschmäht werden. Trotzdem beginnt „The Singularity“ vielversprechend. Nach einem zweiminütigen Intro, das in Kurzfassung alle Charakteristika zusammenführt (vertrackte Rhythmusfiguren, MESHUGGAHesque Gitarrenarbeit, futuristische, kalte Atmosphäre, angejazzte Harmonien), tritt „Beg To Consume“ das Gaspedal bis zum Boden durch. Mit Ausnahme des Frontsängers Sean Jenkins, der mit einer „gesunden“ Mischung aus Shouts, Growls und sogar klarem Gesang mehr Abwechslung bringt als der routiniertere Jens Kidman, meint man verdächtig oft, „ObZen“ als Vorlage durchscheinen zu fühlen. Unisono donnern Gitarrensaiten mit galoppierender Bassdrum und lassen auch mal Raum für nettes Griffbrettgewichse.

Die Formel gilt für jeden Song der CD, obwohl sich auch der ein oder andere „eingängige“ Song hineinverirrt hat. Auffällig ist z. B. der SYL-Refrain in „Lay In The Bed You’ve Made“ oder das Ambientintro zu „Embrace The Uncertain“, die dem extrem technischen und unterkühlten Sound etwas Lebendigkeit schenken. Von derartigen Momenten kann man sich wirklich mehr wünschen.

FAZIT: „The Singularity“ ist das Zweitlingswerk der kanadischen Progressive Death Metal-Formation DIVINITY und es hinterlässt mich einerseits geplättet, andererseits mit einem Gefühl der Unzufriedenheit. Der Mut zu Abwechslung ist gegeben, dafür sprechen die interessanten Gitarrensoli des Duos Duncan / Laskow und der flexible „Gesang“ des Fronters und Bandgründers Sean Jenkins. Dem Album scheint nur die nötige Schlüssigkeit zu fehlen, die bei mir den Drang des wiederholten Auflegens normalerweise auslöst. Man dreht sich zu schnell im Kreis, wechselt zu oft Themen und Melodien, Hooks sind nur vereinzelt herauszufiltern und das pausenlose Bearbeiten der Gitarre auf höchstem technischen Niveau macht das Hören auch nicht leichter. Schlecht ist „The Singularity“ nicht, Genrefans wird die Scheibe gefallen. Jenen kann ich das hier Gebotene nur empfehlen, andere werden ihre Problemchen damit haben.

Benjamin Feiner (Info) (Review 6677x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Abiogenesis
  • Beg To Consume
  • Lay In The Bed You've Made
  • Emergent
  • Transformation
  • Monsters Are Real
  • Embrace The Uncertain
  • Formless Dimension
  • Approaching The Singularity

Besetzung:

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